The Power of Heaven
Dem Himmel nahe mit dem Chorus sine nomine
Der Kaltenberger Johannes Hiemetsberger, Leiter des „Chorus sine nomine“, versteht es, unkonventionelle Konzertformen vorzustellen.
Beim Konzert im ausverkauften Alten Dom wollte er unter dem Titel „The Power of Heaven“ die in Töne gefasste Macht des Himmels vermitteln. Der Untertitel „Stimmen und KlĂ€nge von, zu und ĂŒber Anton Bruckner“ konkretisiert das Programmthema. Sein vielseitig in den höchsten und tiefsten Lagen eingesetzter Chor liefert oft einen flĂ€chenhaften Klanghintergrund, sehr zurĂŒckhaltend in der LautstĂ€rke eingesetzt. Dazu kommen noch die Orgel mit Improvisationen und eine Live-Elektronik bzw. „Live Remixing“.
Gemeint ist mit Letzterem die elektronische Aufnahme, Verarbeitung und VorfĂŒhrung nach oder wĂ€hrend der Aufnahme der Komposition. Das Ergebnis besteht in changierenden KlangflĂ€chen. Verwirrend fĂŒr den Zuhörer wirkt, dass die einzelnen Werke meist ohne ZĂ€sur aufeinander folgten. Die gesangstechnischen Leistungen jedes einzelnen Chormitglieds sind zu bewundern, doch mehr bei den im Original gesungenen Titel. Im Laufe des Konzerts wird man an SphĂ€renklĂ€nge erinnert, der Chor verfĂŒgt ĂŒber ausgezeichnete Stimmen mit einem phĂ€nomenalen Piano und versteht sich auf hohe Gesangskultur, HomogenitĂ€t und einen leichtflieĂenden und runden Klang.
Das Programm bildeten drei Motetten Bruckners, weiters wenig bekannte, wertvolle Titel. Ein zusĂ€tzliches Plus fĂŒr den Chor und die weiteren Beteiligten bildete die Raumakustik. Der starke Beifall zeigte deutlich die Akzeptanz dieser Konzertform.