Sonntag, 4. April 2010

Osterklang

… „Sonnengesang“ entfaltete – teils a cappella, teils instrumental spärlich begleitet – im Kirchenraum suggestive Kraft. Feine Linien, wie aus dem Nichts aufsteigende Klänge oder Spiele mit der Raumakustik bescheren die besondere Wirkung. Der Chorus sine nomine, in John Taveners „Svyati“ in einem großen kreis im Raum verteilt, entwickelt einen scheinbar allgegenwärtigen Sound.

Man weiß: Beim Osterklang trifft man auch auf ein Publikum, das sich gerne in meditative Welten entführen lässt und bewusst dieser Verschmelzung von Ort, Inhalt und Klang folgt. So nimmt es auch nicht wunder, dass Sofia Gubaidulinas christlich-religiös geprägte, ausdrucksstarke Musik sich faszinierend entfaltet: Chorleiter Johannes Hiemetsberger, Cellist Friedrich Kleinhapl, Celesta und Schlagzeug generieren bei Gubaidulinas „Sonnengesang“ eine Sogwirkung, die es in sich hat! Eingetaucht in die faszinierende Klangwelt, die zwischen ätherischen Anklängen und dichten Tonwolken schwebt.

Ein schlichter, nobler Abend!