Dienstag, 17. September 2019

Maximilian und Mozart

Kritik | Die Nähe der heutigen MilAk als Geburts- und Grabstätte des „Letzten Ritters und Ersten Europäers“ zum Neukloster als Familiengrablege stand Pate für ein gemeinsames Projekt.

Herrschaft und Glaube: Im Rahmen der Landesausstellung wurde zum 500. Geburtsjahr Kaiser Maximilians auch der Eleonorenweg als neue Verbindung zwischen seiner Residenz und der „Neuen Kloster“-Stiftung seines Vaters Friedrich III. angelegt. Diesem sichtbaren Symbol folgte jüngst die musikalische Entsprechung: Beides hoffentlich auf Dauer!
Nach einem Empfang unter der Wappenwand als Auftakt erklangen in der Georgskathedrale zu einem Fachvortrag von Birgit Lodes über Renaissancemusik (von der Isaaks „Innsbruck, ich muss dich lassen“ wohl am bekanntesten ist) einige Kostproben. Diese wurden von der Choralschola der Wiener Hofburgkapelle (Leitung: Daniel Mair) klangschön interpretiert.
Dieses Ensemble, ein Erbe Maximilians, bereicherte hierauf in der Neuklosterkirche als liturgischer Uraufführungsstätte die Aufführung des Mozart-Requiems mit den zugehörigen Gregorianischen Gesängen. Unter dem kompetenten Martin Haselböck boten das renommierte Orchester Wiener Akademie, der namhafte Chor ohne Namen (Chorus sine nomine) und ein erlesenes Solistenquartett ein künstlerisches Ereignis.
Fazit: Wenn etwa bei den Vorworten im Programmheft der Bürgermeister zu dieser Totenmesse als „Glanzleistung“ (Kulturstadtrat) und „bewegendem Moment“ (Landeshauptfrau) „gute Unterhaltung“ wünscht, sei auch dem zugestimmt: Kirchenmusik dient zur Ehre Gottes und Freude der Menschen!

Gottfried Sengstschmid, NÖN Woche 38/2019