Neuer Wind mit „tuuli“
Neuer Wind mit „tuuli“
Zum 150-Jahr-JubilĂ€um des Vorarlberger Chorverbandes ĂŒberraschte der Chorus sine nomine.
Der Chorus sine nomine wurde 1991 als Studentenchor von Johannes Hiemetsberger gegrĂŒndet. Bereits 1995 erreichte der Chor beim Bundesjungendsingen den ersten Preis. „tuuli“, so der Titel des Abends, ist kein Chorkonzert im ĂŒblichen Sinn. Es ist eine Inszenierung fĂŒr gemischten Chor, Solostimmen und Percussion (Regie: Ela Baumann).
Wind (tuuli) ist Bewegung und bringt Bewegung. So ist der Chor auf der BĂŒhne und zwischen den Zuhörerreihen fast stĂ€ndig in Bewegung.
Konfrontation mit RaritÀten
Die Literatur ist zumindest in diesen Arrangements weitgehend unbekannt. Sie reicht von Gospelartigem ĂŒber Bach, Ligeti zu fĂŒr Chorus sine nomine komponierten Werken. Dazwischen werden drei Interludes von der Percussionistin und Komponistin Ingrid Oberkanins herausragend interpretiert. Dadurch entstehen vier Blöcke mit eigenen Spannungsbögen. Hervorragend die Zusammenstellung „Improvisationen zu Lux Aeterna“ (Ligeti) und „Ostwind I+II“ von Ingrid Oberkanins. Der vierte Block könnte gegesĂ€tzlicher nicht sein. „Rauda Needmine“ von Veljo Tormis, ein wunderbar fein gesponnenes zeitgenössisches Chorwerk, wunderbar interpretiert, prallt auf den Calypso „Tipitipitipso“, mit viel Schwung erfrischend und erheiternd gestaltet. Dazu gesellt sich das so noch nie gehörte „Agnus Dei“ aus der h-Moll-Messe, begleitet von einem Akkordeon, das nochmals richtig Wind macht.
Ein spannender Abend mit einem groĂartigen Chor, der sehr gute Solisten birgt, einer herausragenden Percussionistin in einer wirklich gelungenen Inszenierung. Das Publikum im vollbesetzten Kulturhaus war begeistert.