Dienstag, 20. Mai 2014

Am Anfang herrschte Stille

Höhepunkt zum Abschluss der „musica sacra“-Saison: Chorus sine nomine

von Christine Grubauer

Mit „Silent Night“ fand die erfolgreiche Konzertreihe in den Linzer Kirchen nochmals einen Höhepunkt: Zu Gast in der ausverkauften Minoritenkirche war das führenden Vokalensemble Österreichs, Chorus sine nomine, mit dem aus Kaltenberg stammenden Gründer und künstlerischen Leiter Johannes Hiemetsberger. Mit der von John Cage (1912 bis 1992) befohlenen Stille im Stück „4’33“ also Ruhe begann der Auftritt des Chores, dessen Mitglieder verteilt im Kirchenraum konzentriert ins Chorbuch blickten … bis aus dem Sopransaxophon von Michael Krenn die Einleitung zu Giovanni Pierluigi da Palestrinas „Veni Sponsa
Christi“ für Chor a cappella erklang. Es folgte „Le Cantique des Cantiques“ von Jean-Yves Daniel-Lesur (1908 bis 2002) mit Texten aus dem „Hohen Lied“. Mit dem darauf folgendem 16-stimmigen
„Lux aeterna“ von György Ligeti (1923 bis 2006) konnte der Chor seine klangschöne meditative Durchhaltekraft beweisen. Das „Miserere mei“ von Gregorio Allegri (1582 bis 1652) wurde vom Saxophonisten mit kunstvoller Ornamentik umspielt und kommentiert und von den vier Solisten des Chores
im Wechselgesang mit dem Großchor zum unvergesslichen Klangereignis dieses Abends.
Mit dem ,Alleluja“ des Eric Whitacre (*1970) als Abgesang bedankte sich der Chorleiter für die Einladung nach Linz. Er hofft für die kommende „musica sacra“-Reihe auf eine erfolgreiche Weiterführung.